Kinderschutz

Was ist eine Kindeswohlgefährdung?

Eine Kindeswohlgefährdung liegt vor, wenn Kinder aktuell in ihrer körperlichen, seelischen oder geistigen Entwicklung gefährdet sind oder wenn bereits Schäden am Kind entstanden sind, die sich weiterhin auswirken. Das kann passieren, wenn die Grundbedürfnisse des Kindes vernachlässigt werden, zum Beispiel durch das Fehlverhalten oder das Unterlassen der Eltern, die sich nicht richtig um das Kind kümmern. Es kann auch sein, wenn andere Personen das Kind schädigen. In solchen Fällen sind die Eltern oft nicht in der Lage oder wollen nicht helfen, die Gefahr abzuwenden.

Es gibt verschiedene Arten von Kindeswohlgefährdung, zum Beispiel:

  • Vernachlässigung des Kindes
  • Körperliche Misshandlung
  • Seelische Misshandlung
  • Sexueller Missbrauch

Wichtig für einen guten Kinderschutz sind:

  • Frühzeitige Hilfe und Unterstützung für Kinder und Jugendliche
  • Gute Zusammenarbeit, Kommunikation und Prävention zwischen allen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten

Wenn diese Punkte beachtet werden, kann man Kinder besser schützen und ihre Entwicklung fördern.

Wenden Sie sich gern jederzeit an das Eingangsmanagement des Jugendamtes, wenn Sie hierzu Fragen haben.

Präventiver Kinderschutz

Die Fachstelle präventiver Kinderschutz ist ein Anlaufpunkt und Kompetenzzentrum, das sich der Früherkennung und Vorbeugung von Kindeswohlgefährdungen widmet. Sie bietet Beratung, Schulung und Unterstützung für Fachkräfte an, um präventive Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. 

Wir bieten Ihnen:

  • Fachkompetenz im Umgang mit Kindeswohlgefährdung
  • Unabhängigkeit und Neutralität
  • Rollenklarheit
  • Institutionswissen
  • Interventions- und Unterstützungsmöglichkeiten
  • Handlungssicherheit
  • Vorbereitung auf Elterngespräche
  • Kenntnisse über Arbeitskreise und Netzwerke zum Thema Kinderschutz

Beratung bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung für Fachkräfte


Sie haben Sorge um ein Kind oder Jugendlichen im Stadtgebiet Herford und sind sich nicht sicher, ob es sich um eine mögliche Kindeswohlgefährdung handelt?

Sie sind unsicher in der Einschätzung und fachlichen Einordung der Anhaltspunkte?

Sie haben einen Rechtsanspruch auf eine Beratung durch eine insoweit erfahrene Fachkraft

(SGB VIII § 8a und 8 b, sowie KKG §4).

Eine insoweit erfahrene Fachkraft unterstützt Sie bei der Bewertung und der fachlichen Einordung der von Ihnen geschilderten Anhaltspunkte und berät Sie in der Fragestellung ob und wie Sie die Sorgeberechtigten und das Kind/den Jugendlichen in die Gefährdungseinschätzung mit einbeziehen können.

Die insoweit erfahrene Fachkraft (InsoFa) zeigt Ihnen Unterstützungsmöglichkeiten und Handlungsschritte im Kinderschutz.

InsoFa Pool

Der InsoFa Pool der Hansestadt Herford, hält Fachkräfte vor, die über die Eignung und Qualifikation gemäß den Qualitätskriterien des LWL verfügen. Hierzu finden regelmäßige fachlich begleitete Austauschtreffen der InsoFa Fachkräfte statt, sowie die Teilnahme an Fortbildungsangeboten zum Thema Kinderschutz. Die Austauschtreffen finden kommunal und regional statt.

Der InsoFa Pool der Hansestadt Herford arbeitet mit einem einheitlichen Beratungsprotokoll, damit die Beratung nachvollziehbar und gut dokumentiert erfolgt.

In einem Beratungsgespräch unterstützen wir Sie darin, die möglichen Risiken einer Kindeswohlgefährdung nicht zu unter- oder überschätzen und die Anzeichen der Kinder und Jugendlichen angemessen zu beurteilen.

  • Die Beratung ist anonymisiert und kostenlos.
  • Die Beratung kann telefonisch, per Videokonferenz oder in einem persönlichen Gespräch erfolgen.
  • Die Beratung ist keine Meldung!
  • Die Verantwortung für das weitere Vorgehen und die Hilfegestaltung bleibt bei Ihnen.

Kommunales Netzwerk Kinderschutz

Damit Kinder gut geschützt werden können, bedarf es verlässlicher Strukturen der Akteur:innen untereinander.

Die Fachstelle Präventiver Kinderschutz übernimmt die Aufgabe der Netzwerkkoordination und schafft somit Strukturen zur interdisziplinären Zusammenarbeit. Hierdurch wird gewährleistet, dass Schnittstellen im Kinderschutz offengelegt werden und Verantwortung für Querschnittsaufgaben durch verschiedene Beteiligte übernommen wird. Ziel ist es, Kenntnisse über Aufgaben, Grenzen und Vorgehensweisen der jeweils anderen Professionen zu klären und Schnittstellen zu professionalisieren.

Das Netzwerk Kinderschutz der Hansestadt Herford etabliert hierzu nachhaltige Strukturen und koordiniert diesen Prozess. So werden gemeinsam die Rahmenbedingungen für eine effektive und reibungslose Zusammenarbeit bei möglicher Kindeswohlgefährdung sichergestellt.